Die Britische Geheimgesellschaft – Teil I
Mitteleuropäische Geisteswissenschaft vs. anglo- amerikanischer Okkultismus
Die Britische Geheimgesellschaft. –Wie ein angesehener Harvard-Professor und Berater des US-Außenministeriums eine Aussage Rudolf Steiners bestätigte und 30 Jahre lang keinen Verleger fand. Teil I: Mitteleuropäische Geisteswissenschaft vs. anglo- amerikanischer Okkultismus
«Überall auf der Welt, wo sich ein Blatt bewegt, findet man darunter einen Engländer.»1
Wie in Kissingers Ein-Kind-Politik in China – Teil I2 unter der Überschrift Westen im Osten bereits gesagt, ist «England» nicht immer gleich England, «Russland», «Amerika», «Deutschland», ja «China» nicht immer gleich China. Im Untergrund der Länder findet ein Ringen statt – zwischen dem Land und einem – zuweilen landinternen, aber häufiger – fremden tiefen Staat bzw. «Fünfter Kolonne», die etwas ganz anderes mit der Region beabsichtigen als es die natürlichen kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Interessen des Volkes selbst sind.
Ein Beispiel solcher Fremdeinmischung aus angloamerikanischer Richtung, haben wir in KERNPUNKTE NO. 2/2023 anhand des Themas Nawalny gesehen.3 Dass der Westen sich nicht nur durch psychologische Operationen (PsyOps), sondern auch militärisch in andere Nationen einmischt – wie etwa aktuell in den sogenannten «Ukraine-Konflikt» oder im Nahen Osten, ist zur Genüge bekannt. Was der Hintergrund von alldem sei werden wir in diesem Artikel anschauen. Heute scheint solche Einmischung zwar großteils von Amerika auszugehen, das persische Sprichwort jedoch zu Beginn des Artikels kommt nicht von ungefähr. Wenn es sich auch wiederum hier keineswegs um England, im Sinne des Britischen Volkes handelt – so laufen doch nach wie vor maßgebliche Fäden globaler Einmischung in England zusammen.
Chatham House – Eine informelle angloamerikanische Partnerschaft
Wir erinnern uns noch einmal an die wenig berühmte Sir-Henry-Alfred-Kissinger-Rede: Betrachtungen über eine Partnerschaft: britische und amerikanische Einstellungen zur Außenpolitik der Nachkriegszeit4 vom 10. Mai 1982 im Londoner Royal Institute of International Affairs, – genannt Chatham House – eine Institution im Übrigen, gegründet durch eine geheimnisvolle Gruppe, die uns im weiteren Laufe dieser Artikelfolge noch eingehend beschäftigen wird. – Die Rede liegt zwar inzwischen Jahrzehnte zurück, der generelle Kurs aber – Der informellen Zusammenarbeit zwischen London und dem amerikanische Außenministerium – wurde wie Kissinger betont zur dauerhaften Praxis. Dass England und Amerika eng verbündet sind – so sagte er:
«gilt insbesondere für die Zeit ab dem Zweiten Weltkrieg. […] Unsere NATO-Bündnispartner haben sich angesichts ihrer Abhängigkeit weniger als souveräne Nationen und vielmehr als Lobbyisten für die Entscheidungen Washingtons erwiesen. […] Die Leichtigkeit und Ungezwungenheit der angloamerikanischen Partnerschaft hat in Drittländern für Erstaunen – und nicht wenig Missmut – gesorgt. Unsere diplomatische Geschichte der Nachkriegszeit ist übersät mit angloamerikanischen ‹Vereinbarungen› und ‹Absprachen›, manchmal zu entscheidenden Fragen, die nie in formellen Dokumenten festgehalten wurden. […] Die Briten waren so überaus hilfsbereit, dass sie an den internen amerikanischen Beratungen teilnahmen, und zwar in einem Maße, wie es wahrscheinlich noch nie zuvor zwischen souveränen Nationen praktiziert wurde. In meiner Amtszeit spielten die Briten eine entscheidende Rolle bei bestimmten bilateralen Verhandlungen der USA mit der Sowjetunion – sie waren sogar an der Ausarbeitung des Schlüsseldokuments beteiligt. In meiner damaligen Inkarnation im Weißen Haus habe ich das britische Außenministerium besser informiert und enger einbezogen als das amerikanische Außenministerium. […] Die Gewohnheit der intimen, informellen Zusammenarbeit aus der Kriegszeit wurde zu einer dauerhaften Praxis»5
Hier jedoch soll es weniger um Kissinger gehen, sondern vielmehr ein Blick geworfen werden auf Aussagen Rudolf Steiners zu okkulten Gruppierungen des britischen Ordenslebens – mit denen auch das eben genannte Chatham House zusammenhängt und später darauf, wie sich den damit verbundenen Angloamerikanischen Okkultismus vom mitteleuropäischen Geisteswissenschaft unterscheidet. Ein Satz nur möchte ich an dieser Stelle aus der obigen Rede hervorheben, weil darin ein Thema zum Ausdruck kommt, das uns auf den folgenden Seite beschäftigen wird:
«In meiner Amtszeit spielten die Briten eine entscheidende Rolle bei bestimmten bilateralen Verhandlungen der USA mit der Sowjetunion – sie waren sogar an der Ausarbeitung des Schlüsseldokuments beteiligt.»
Dass den Briten die Entwicklungen rundum den Osten Europas besonders am «Herzen» liegt und warum das so ist, werden wir noch erfahren.
«Es wird schon die Zeit kommen, wo man sehen wird, welche Rolle [...] jene westeuropäischen Orden spielen»
Inzwischen ist vieles – was Rudolf Steiner vor 100 Jahren über solche Dinge sagte – aus allgemein zugänglichen Quellen belegt. Umso bemerkenswerter jedoch die Tatsache, dass seine Aussagen aus einer Zeit stammen, wo kaum ein zweiter Außenstehender neben ihm, von diesen Zusammenhängen Kenntnis zu haben schien, geschweige denn darüber sprach. Inwiefern der spätere Giftanschlag an seiner Person, von der er sich nie mehr erholen sollte, auch mit diesen Dingen zusammenhing, ist mir derzeit nicht bekannt, wohl aber, dass er sich schon früh durch solche Aussagen mächtig Feinde schuf, was sich in Drohungen, öffentliche Schmutzkampagnen und Medienhetze zeigte.
Dass die Dinge, die er damals sagte, auch später unabhängig von ihm an die Öffentlichkeit kommen sollten, davon ging er schon 1916 aus:
«Und wenn auch jetzt, solange wir gewissermaßen blockiert sind, über die Sache wenig gesprochen werden kann, auch deshalb, weil einige Daten fehlen würden: Es wird schon die Zeit kommen, wo man sehen wird, welche Rolle bei der ganzen westeuropäischen Kriegsentfesselung gerade jene westeuropäischen Orden spielen, deren Fäden – und mehr als Fäden! – hineingehen in die englischen Ministerien, in die Pariser Ministerien und so weiter.»6
«Man malte [dort] diesen Krieg7 nicht etwa weniger schrecklich aus, als er sich jetzt vollzogen hat. Es ist nur ein naiver Glaube, daß dieser Krieg so hereingebrochen wäre, ohne daß ihn viele Menschen vorausgesehen hätten, als ob nicht viel geredet worden wäre über diesen Krieg. Es ist viel darüber geredet worden! Und den Satz von dem kommenden großen europäischen Kriege finden Sie überall, auch immer wieder und wiederum gerade in den angelsächsischen Orden, angeführt und besprochen. Immer wieder und wiederum findet sich da der Hinweis, daß ein solcher großer europäischer Konflikt kommen müsse. Und man malt sich die künftige Lage Europas aus. [...] Über diese Dinge muß man durchaus klar denken, man muß sie sich klar vor Augen halten, sonst lebt man schlafend in dem, was okkulte Bewegung der Gegenwart ist.»8
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Die Britische Geheimgesellschaft – Teil I: ursprünglich erschienen in:
Es ist – wie ich unten zeigen werde – davon auszugehen, dass Ähnliches noch heute auf unsere europäische Lage zutrifft.
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